Ketogene Ernährung: Grundlagen, Wirkung und Nutzen
Was ist die ketogene Ernährung?
Die ketogene Ernährung („Keto“) ist keine Modeerscheinung, sondern ein seit über 100 Jahren erforschtes Ernährungskonzept. Sie zeichnet sich aus durch:
sehr geringe Kohlenhydratzufuhr
moderaten Eiweißkonsum
hohen Fettanteil
Das Ziel: der Wechsel vom Zucker- zum Fettstoffwechsel. Nach einer Anpassungsphase verbrennt der Körper Fett statt Glukose. Diesen Zustand nennt man Ketose.
Wie wechselt der Körper von Zucker zu Fett?
Kohlenhydrate → Glukose → Insulin:
KH werden in Glukose zerlegt, schon im Mund beginnt die Umwandlung.
Steigt der Blutzucker, wird Insulin ausgeschüttet.
Insulin schleust Glukose in die Zellen. Solange Glukose verfügbar ist, nutzt der Körper sie bevorzugt – Fett bleibt liegen.
Warum Glukose zuerst?
Ein hoher Blutzucker ist für den Körper gefährlich. Chronisch erhöhte Werte führen zu Schäden: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenschäden, Erblindung, Nervenschäden.F
Historie der ketogenen Diät
Die Keto-Diät wurde 1921 von Dr. Russell Wilder eingeführt. Gemeinsam mit Dr. Peterman zeigte er, dass eine fettreiche, kohlenhydratarme Kost die Häufigkeit epileptischer Anfälle reduziert.
Der Begriff „ketogene Diät“ stammt aus dieser Zeit. Obwohl Medikamente die Anwendung später verdrängten, erlebt Keto seit den 1990ern eine medizinische Renaissance – nicht nur bei Epilepsie, sondern auch bei Stoffwechsel- und neurologischen Erkrankungen.
Der Fettstoffwechselmodus
Reduzieren wir die Kohlenhydrate drastisch, sinkt der Blutzucker. Der Körper muss seine Energiequelle wechseln:
Die Leber bildet Ketonkörper aus Fett.
Diese dienen Gehirn, Muskeln und Organen als Energiequelle.
Der Stoffwechsel läuft nun primär über Fett – wir sprechen von Ketose.
Ketose ist kein Ausnahmezustand, sondern ein natürlicher Stoffwechselmodus, den Menschen in Phasen von Nahrungsknappheit, Winter oder Fasten regelmäßig erreichten.